Natürlich ist der Tanz bei uns der zentrale Punkt. Wir tanzen sowohl auf irischen „Hard Shoes“, welche die typischen, rhythmischen Steppgeräusche erzeugen, als auch auf „Soft Shoes“, was eher einen leichtfüßigen Tanzstil impliziert. Beide Disziplinen betreiben wir eher kreativ, als dass wir uns an strenge Vorgaben halten. Wir erheben nicht den Anspruch, technisch korrekt zu sein, sondern unsere Besonderheit liegt in der Auseinandersetzung mit neuen, individuellen Bewegungen. Hinzu kommt, dass wir diese speziell für die Bühne ausarbeiten. So findet regelmäßiges Technik-, Kraft- und Konditionstraining statt, aber auch lockere Bühnenpräsenz-Übungen oder Rhythmus- und andere Spiele. Die koordinativ und konditionell schwierigen wie auch kraftaufwendigen Techniken bedürfen regelmäßiger Übung, wobei natürlich der Spaß an der Bewegung sowie die soziale Komponente die größte Rolle spielen.

Und gerade das ist an Céilí das Besondere: Obwohl die Gruppe auf den ersten Blick sehr heterogen wirkt, herrscht ein überdurchschnittlich gutes Klima. Konkurrenzkampf, Streit oder schlechte Stimmung hat es bei Céilí nie gegeben! Jeder ist bei uns herzlich willkommen und wird freundlich und offen behandelt. Dabei sind die Teilnehmer wirklich sehr unterschiedlich: Die Altersspanne reicht von 12 bis 54 Jahren (!), und sie stammen auch aus den unterschiedlichsten Berufsgruppen: Pharmazeuten, Pädagogen, Historiker, Informatiker etc. Des Weiteren haben sie teilweise enorme Anfahrtswege, denn sie kommen aus Wuppertal, Düsseldorf oder auch Geldern. Doch sie alle verbindet eines: die große Liebe zu Irland und zum Tanzen. Denn Céilí ist weitaus mehr als ein Tanzensemble!
Wenn man alle Tänzer zusammenwirft, so kommen wir auf insgesamt ca. 50 Irlandbesuche. Und fast ein jeder von uns besitzt eine stolze Sammlung irischer Kleinigkeiten mit Steinen, getrocknetem Moos, Metallflöten oder Fotos. So kann man bei uns fast schon von einer irischen Kultur-Interessensgemeinschaft sprechen. Und gern unterhalten wir uns bei einem Guinness im Irish Pub über unsere keltischen Vorlieben oder treffen uns bei gemeinsamen Weihnachtsfeiern, Sommerfesten und anderen Aktivitäten, was zu einer noch festeren Gemeinschaftsbildung beiträgt.

Umso mehr Spaß macht es dann, gemeinsam an Ideen für ausgefallene Produktionen zu feilen. Nachdem wir irgendwann genügend einzelne Choreographien im Repertoire hatten, beschlossen wir, eine komplette Produktion auszuarbeiten.

Mit der Produktion „Irische Märchentänze“ (April 2004) zeigte Céilí ein 30minütiges Programm vor ca. 600 Zuschauern im Forum Wegberg. Damals waren wir die Vorgruppe zum Musical „Es wäre einmal...“ des Tanz-/ Theater-/ Musicalensembles IMAGE (ebenfalls unter meiner Leitung). Die Idee war einfach: Markus Hennes spielte einen Pubwirt, der irische Geschichten erzählt. Als Gegenzug sorgten dann die Tänzer in seiner Wirtschaft für gute Stimmung und luden zum Tanz ein.

2005 entstand die Zusammenarbeit mit Angelika Pasch und damit mit dem Theater Spielplatz, wobei die Idee darauf beruhte, unsere bestehende Show auszuarbeiten und zu vergrößern. „Stout, Step and Stories“ mit Pasch in der Rolle der Geschichtenerzählerin konnte sich im März und Mai 2005 über acht ausverkaufte Vorstellungen freuen. Hierbei zeigten wir dem Publikum eine harmonische Mischung aus Sprache, Tanz und Musik, denn wir konnten zwei Musiker für unser Programm gewinnen. Mit der keltischen Harfe und dem Bodhrán (irische Handtrommel) kam noch mehr urirische Atmosphäre rein.

Nachdem das Ensemble innerhalb 2005/2006 auf das Doppelte angestiegen war, planten wir nun eine noch größere Show. Ein erster Kontakt zur Irish Music Band Seisiún entstand während eines Auftritts bei einem irischen Abend im Juni 2005 in einem Gymnasium in Grevenbroich und wurde für die Planung einer Show im folgenden Jahr erneuert. Auf einer größeren Bühne, mit mehr Mitwirkenden, in neuen Kostümen, mit Livemusik und mit zahlreichen weiteren Ideen, entstand die Show „IMAGINE IRELAND“ die im April und Juni 2007 ihren Weg zum Publikum fand.

Interessant zu erwähnen ist auch, dass der Zusammenhalt von Céilí allen Herausforderungen trotzt. Gemeint ist hier die schier endlose Raumproblematik...
Nach der Abkopplung vom Tanzzentrum Rheydt gab es viele Versuche (Jugendheim in Holt, Turnhalle Kirschhecke, Jugendkunstschule Grevenbroich etc.) und noch viel mehr gescheiterte Pläne, bis uns endlich das Theater Spielplatz Trainingsräume zur Verfügung stellte. Diese „provisorische“ Lösung nahmen wir ein ganzes Jahr lang in Anspruch; ein Jahr, in dem alle die Augen nach einer anderen räumlichen Möglichkeit offen hielten. Nach schätzungsweise 40 bis 50 gescheiterten Versuchen war es schließlich unser neuer Verein, der uns - ebenfalls unter großen Suchanstrengungen - die Trainingsmöglichkeit in einer Turnhalle in Giesenkirchen eröffnete. Trotz der späten Trainingszeit hält Céilí immer noch fest zusammen!